Oberhauer Pionier in Sachen Frischdienste
Im Jahr 1934 heiratete Johann - genannt Jean - Alda, Händler in Troisdorf-Oberlar, Anna Berger aus Eudenbach, und spätestens seit 1940 handelte er, ausweislich einer Genehmigung vom 4. März 1940, als Gewerbetreibender in Eudenbach in der damaligen Unterdorfstraße 42 (heute 18) mit Butter, Käse und Geflügel. Zu Beginn der 1950er Jahre stieg sein Sohn Helmut zunächst als Angestellter in diesen Betrieb ein. Nach dem Tod von Jean Alda im Februar 1965 übernahm Helmut Alda das Geschäft und belieferte Restaurantbetriebe in Königswinter, Siegburg und Bonn, wie eine am 30. März 1965 ausgestellte Reisegewerbekarte ausweist, mit Obst, Gemüse, Eiern, Butter, Geflügel, Kartoffeln und Rohprodukten. Im Laufe der Jahre erweiterte Helmut Alda sein Angebot kontinuierlich. Insbesondere das Geschäft mit Pommes Frites nahm stetig zu. Zweimal in der Woche wurden die „Fritten“ per LKW aus den Niederlanden angeliefert.
Der Handel mit den „Pommes“ brachte Helmut Alda schließlich in den 1980er Jahren den Spitznamen „der Frittenkönig“ ein. Als Transportmittel dienten ausschließlich „Bullis“ der Marke VW. Angefangen mit einem T1 war das letzte Fahrzeug ein T5. Helmut Alda betrieb seinen Feinkosthandel als Einmannbetrieb weit über das Rentenalter hinaus bis zu seinem Tod im August 2011. Bis zum Schluss war er für seine Kunden Tag und Nacht erreichbar. Seinen Sitz hatte der Handelsbetrieb in der Unterdorfstraße 18 in Eudenbach. Die Geschäftsräume bestanden aus einem Büro im Wohnhaus, einem Lagerraum, einem Kühlraum sowie einem Tiefkühlraum für Temperaturen bis -20 Grad Celsius.
Parallel dazu betrieb seine Mutter Anna Alda ein Lutter-Lebensmittelgeschäft. Dieses war zunächst untergebracht im Haus Unterdorfstraße 18 und erstreckte sich auf einer Fläche von maximal 30 Quadratmetern. Hier fand die Bevölkerung des Unterdorfs alles für den täglichen Bedarf. Der Betrieb wurde 1966 erweitert. Damals erfolgte der Umzug in den Neubau (heute Gartenstraße 2). Seinerzeit völlig neu war das Konzept der Selbstbedienung, das in dem neuen Geschäft umgesetzt wurde. Nach dem Tod von Anna Alda 1983 übernahm ihre Schwiegertochter Anette Alda, geborene Radermacher, das Geschäft. Sie erweiterte das Geschäft und nahm zusätzlich Bekleidungen in das Angebot mit auf. Trotzdem musste das Geschäft in Folge der immer größer werdenden Konkurrenz durch die großen Supermärkte und Discounter schließlich Ende der 1980er Jahre geschlossen werden.
Privat engagierten sich Helmut und Anette Alda im Oberhauer Karneval. 1968 regierten sie als Oberhauer Prinzenpaar Helmut I. und Anette I. die Oberhauer Jecken. Helmut war vom Anfang der 1970er bis Ende der 1980er Jahre im Vorstand der KG „Spitz pass op“ tätig – in den Jahren 1976 bis 1980 als deren erster Vorsitzender.
Seine Frau Anette war lange Jahre aktiv bei den „Amazonen drink us“ und in den Jahren 1976 bis 1992 deren Präsidentin.
1996 gründete Helmut Alda gemeinsam mit Karl-Hermann Uhlenbroch und Wilbert Fuhr die monatlich erscheinende Heimatzeitung „Oberhau aktuell“ und deren Trägerverein, dem er als zweiter Vorsitzender bis zu seinem Tod angehörte. |