Die Siebengebirgs-Zeitung berichtete: Wir wollen diese Einweihung zum Anlass nehmen und einmal in der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr nachblättern: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" Diese Worte stellte Pfarrer Wichert an den Anfang seiner Ansprache anlässlich der feierlichen Einsegnung des neuen Feuerwehrwagens der Freiwilligen Feuerwehr Uthweiler am Sonntag, dem 17. Oktober 1965. Festlich geschmückt stand das neue Löschfahrzeug unter den mächtigen Platanen am Oberpleiser Hochkreuz. Die gesamte Uthweiler Wehr war in voller Uniform nach gemeinschaftlichem Kirchgang angetreten. Pastor Wichert segnete das Fahrzeug, dankte den Wehrmännern für ihre selbstlose und oft recht gefahrvolle Arbeit und wünschte allen Glück und Segen. Dann dankte der Löschzugführer der Wehr, Herr Felix Bäßgen, in seiner Ansprache dem Gemeinderat, der Amtsverwaltung und besonders dem Amtswehrleiter Heinrich Müllenholz aus Uthweiler, auf dessen intensives Drängen und Bitten schließlich die verantwortlichen Stellen zur Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges bereit waren. Als Dank und stetige Erinnerung an seine großen Bemühungen habe man, so sagte Bäßgen, aus Flaxerei und Jux einen Schafsbockkopf an verschiedenen Stellen des Wagens angebracht. Dies sei eine wohlgemeinte Persiflage auf das Hobby des Amtswehrleiters: die Schafzucht. „Hoffentlich", so meinte Felix Bäßgen, „nennt man uns jetzt nicht die Uthweiler Böck". Die Patenschaft über den neuen Feuerwehrwagen übernahmen Frl. Helene Pütz und Herr Franz Lichtenberg, beide aus Uthweiler bei Oberpleis. Das neue Tanklöschfahrzeug (TLF 16) ist mit allen technischen Finessen ausgestattet. Es kann 2400 Liter Wasser im Tank mitführen. Kostenpunkt: 75000 DM. Es ist dies das zweite Löschfahrzeug der Uthweiler Wehr. Der erste Wagen, ein LF 16, wurde am 26. Juli 1953 eingeweiht. Paten waren hierbei Anna Schurff aus Wahlfeld und Herr Heinrich Reuter aus Uthweiler. Überhaupt wollen wir diese Einweihung zum Anlass nehmen und einmal in der Chronik der Freiwilligen Feuerwehr nachblättern: Aus der Chronik der FF Uthweiler Als 1928 das Wirtschaftsgebäude von Johann Reuter in Uthweiler brannte, bestand noch kein Selbstschutz. Alles griff zwar ein, aber es fehlten die notwendigen Geräte und vor allem die Organisation zur Bekämpfung des Brandes. Erst als der Verwalter der Firma Heinrich Dahs u. Co., Herr Franz Bellinghausen, mit der Belegschaft der Firma anrückte, konnte mit einer kleinen Handdruckspritze das Feuer bekämpft und gelöscht werden. Nach diesem Vorfall überlegten einige Uthweiler Bürger, eine Selbsthilfe zu gründen. Damit war der Grundstein der Freiwilligen Feuerwehr gelegt. Die eigentliche Gründung erfolgte 1929 und wurde in der Hauptsache von den Herren Michel Dahm, Ludwig Zaun und Peter Rörig durchgeführt. Aus dieser Gründungszeit ist folgendes festgehalten: Am 10. März 1929 fand eine Besprechung zwischen Uthweiler Bürgern, dem Kreisbrandmeister und dem Bürgermeister Hahn vom Amte Oberpleis auf dem Bürgermeisteramte statt. Das Ergebnis dieser Besprechung war, dass der Gedanke der Freiwilligen Feuerwehr in Uthweiler von allen Beteiligten nicht nur gebilligt, sondern auch begrüßt wurde. Die Gemeinde könne nicht ihre Zustimmung versagen, da sie ja gesetzlich Förderer des Feuerlöschwesens sein muss, andererseits aber auch von der Notwendigkeit eines Feuerschutzes vollkommen überzeugt ist. Der Kreisbrandmeister legte in seinen Erläuterungen auch eine Kostenaufstellung vor. Es wurden folgende Punkte als festes Ergebnis für die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr festgehalten: 1. Zum Löschbezirk gehören die Orte Uthweiler, Freckwinkel, Jüngsfeld, EIsfeld, Wahlfeld, Thelenbitze, Niederbuchholz und Bönnschenhof. Ferner erklärte sich die Wehr bereit, in dem benachbarten Blankenbach, das zur Bürgermeisterei Hennef gehört, Hilfe zu leisten. Selbstverständlich muss auch über diesen Bezirk hinaus auf Aufforderung Hilfe geleistet werden. 2. Die Bewohner des Ortes Blankenbach, die sich zur Freiwilligen Feuerwehr gemeldet haben, sind sehr willkommen. 3. Die Gemeinde wird zunächst die Kosten zur Beschaffung der Geräte und die Beiträge übernehmen. Zwecks Uniformierung wird eine Haussammlung veranstaltet. 4. Besondere Vorkommnisse, die aus der Zugehörigkeit der Wehrmänner zur Freiwilligen Feuerwehr Uthweiler entstehen könnten, regeln die Bürgermeister der drei Gemeinden (Oberpleis-Stieldorf-Hennef) unter sich. Es wurden zum ersten Brandmeister Herr Franz Bellinghausen aus Jüngsfeld und zum stellvertretenden Brandmeister Herr Michel Jonas aus Uthweiler vorgeschlagen. Gegen die Einziehung kann innerhalb eines Monats nach öffentlicher Bekanntmachung Widerspruch eingelegt werden. Der Widerspruch ist schriftlich oder mündlich zur Niederschrift im Rathaus, Zimmer 13, einzulegen. Oberpleis, den 28. September 1965 Der Amtsdirektor gez. Meurer |