Die Siebengebirgs-Zeitung berichtete: Im Rahmen einer kleinen Feierstunde und eines zwanglosen Beisammenseins im „Tannenhof" bei Oberpleis wurde in Anwesenheit von Bürgermeister Hank, Stadtdirektor Schmitz, zahlreicher Mitarbeiter des Scheidenden und der Fraktionsvorsitzenden der vieljährige Amtsdirektor von Oberpleis, Peter Meurer, verabschiedet, der am 30. September in den wohlverdienten Ruhestand trat. Stadtdirektor Schmitz würdigte in seiner Glückwunschansprache die Verdienste von Amtsdirektor Meurer, der nach genau 45 Dienstjahren „sein geliebtes Amt verlässt". Im Jahre 1926 trat Peter Meurer 14jährig als Lehrling bei der Amtsverwaltung in Oberpleis in den öffentlichen Dienst. Peter Meurer hat sich vom Lehrling zum Amtsdirektor emporgearbeitet. Er stammt aus einer Beamtenfamilie. Sein Vater und zwei Brüder waren Beamte und seine zwei Söhne traten auch in Vaters Fußstapfen. Drei Worte waren die Grundsätze von Peter Meurer: Gehorsam, Enthaltsamkeit und Armut. Nach seiner mit gutem Erfolg bestandenen Lehrlingsprüfung wurde er als Gehilfe angestellt. 1934 bestand er seine erste und 1940 seine zweite Verwaltungsprüfung. Im Jahre 1942 kam er nach Litzmannstadt, wurde Soldat und geriet in Gefangenschaft. Am 1. November 1945 kehrte er wieder in den Verwaltungsdienst zurück. In schwerer Zeit hat er in Abendkursen in Bonn sein Wissen noch mehr bereichert. In dieser schlechten Zeit ging er öfters abends nach Feierabend zu den Kursen nach Bonn zu Fuß und auch wieder zurück. Dann ging seine Karriere steil nach oben. Bereits 1947 wurde Peter Meurer zum stellvertretenden Amtsdirektor ernannt. 1949 wurde er Amtsinspektor, 1952 Amtsoberinspektor, 1960 Amtmann und 1964 Amtsdirektor des Amtes Oberpleis. Während seiner Tätigkeit als Amtsdirektor erwarb er sich große Verdienste. Er schuf die Grundlage für die kommende Entwicklung. Besonders widmete er sich dem Schulwesen. Neue Schulen wurden unter seiner Leitung erbaut in Thomasberg, Sandscheid und Stieldorf sowie die Realschule und das Gymnasium in Oberpleis. Feuerwehrhäuser entstanden in Uthweiler, Thomasberg und Bockeroth. Als einzige Kläranlage in der neuen Stadt Königswinter wurde in der Amtszeit von Peter Meurer die Kläranlage in Oberpleis errichtet. Auch der Neubau des Rathauses fiel in die fünfjährige Tätigkeit als Amtsdirektor. Trotz knappster Finanzdecke hat er alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Viel Arbeit, selbst auch Kleinarbeit, hat er selbst erledigt. Schmitz: „Peter Meurer kann auf seine Arbeit stolz sein." Peter Meurer war gegenüber seinen Mitarbeitern nicht nur Vorgesetzter, sondern auch Kollege. Die Verbundenheit zu seiner Heimat Oberpleis wirkte immer anspornend. Stadtdirektor Schmitz überreichte dem Pensionär eine Urkunde und als Geschenk ein Fernglas. Bürgermeister Hank nannte das Leben von Peter Meurer „ein Beamtenleben in Bescheidenheit". Im Namen der Stadtvertretung sowie der ehemaligen Gemeinden Oberpleis und Stieldorf dankte das Stadtoberhaupt und überreichte ein Blumenangebinde. Für die CDU sprach der Fraktionsvorsitzende, Franz Riscop, die Glückwünsche aus und überreichte wie die anderen Fraktionen auch Schallplatten, denn der neue Oberpleiser „Rentner" ist ein Musikfreund. Für die SPD und FDP sprach Dr. Schmidt-Küster und für die UBG der Vorsitzende, Koll. Oberamtsrat Willi Nagel gratulierte für alle früheren Mitarbeiter der Amtsverwaltung Oberpleis und überreichte Blumen und ein Buch. Für das Personal überbrachte Personalratsvorsitzender Gathen die besten Wünsche und überreichte Peter Meurer wertvolle Noten für drei Musikstücke. Zu den Gratulanten gehörte auch Ehrenbürgermeister Anton Weber, der die Glückwünsche der Bevölkerung überbrachte. Viele weitere Glückwünsche wurden ausgesprochen. Gerührt dankte der Geehrte für die vielen Glückwünsche und guten Worte. „Ich habe meine Arbeit gerne zum Wohle der Bevölkerung getan. Doch die Neuordnung hat mir einen schweren Schlag versetzt. Aus diesem Grunde fasste ich auch den Entschluss, in den Ruhestand zu treten. Ich bin eben für das Neue zu alt. Der Abschied fällt mir schwer." |