Drahtobjekt von Heinz-Willi Dahmen
Heinz-Willi Dahmen, geb. 1939 in Köln, besuchte die Kölner Werkkunstschule und machte als Stein- und Holzbildhauer eine Lehre bei dem Leverkusener bildhauer Max Pohl. Anfang der 60er Jahre holte ihn der Plastiker Günther Ferdinand Ris wegen seiner hohen handwerklichen Fertigkeiten als Mitarbeiter in sein Atelier nach Oberpleis.

Ris, international bekannt durch Teilnahmen an der dokumenta II und III und der Biennale in Venedig 1964, betraute Dahmen mit der Fertigung seiner geometrischen, schlicht-strengen Plastiken. Die Materialien waren Marmor und Kunststoff. Bei dieser Tätigkeit entwickelte Heinz Willi Dahmen sein eigenes künstlerisches Denken stetig weiter. Er wandte sich von der Geometrie zunehmend organischen Strukturen zu.

1975 zeigte die Galerie Monika Beck in Homburg eine Einzelausstellung von Dahmen. Da er von der Kunst nicht leben konnte, zog er sich aus dem öffentlichen Kunstbetrieb zurück.

Mit seiner Frau betrieb Dahmen ab 1975 einen Obst- und Gemüsestand. 1988 übernahm das Paar die Gaststätte Nonnenberger Hof und machte diese zu einem kulinarischen Kleinod der Region.

Während der 33 Jahre seines Arbeitslebens hat Dahmen die bildhauerei nicht aufgegeben. Sie diente ihm nie der Existenzsicherung, was ihm die künstlerische Freiheit gab, zu experimentieren. Die einzige Annäherung des zurückgezogenen Mannes an die Öffentlichkeit war die Präsentation einzelner Werke in seinem Restaurant. Diese Symbiose von Küche und Kunst wurde von den Gästen durchweg begrüßt.

Dahmen wandte sich zunehmend von der abstrakt-geometrischen Formensprache seines ehemaligen Auftraggebers ab, hin zu organischen Strukturen. Sein Thema sind Raum- und Farbwirkungen. Hier entwickelt er sich stetig weiter. Er arbeitet so lange an seiner Vorstellung von einem Objekt, bis dieses ihn nicht mehr zweifeln lässt. So bleiben Arbeiten unvollendet. Manche werden nach Jahren aufgegriffen und bearbeitet – oder doch wieder beiseite gelegt.

Nach langer Zeit zeigte das Atelier Meerkatze Königswinter im Jahr 2012 einen Querschnitt seines Schaffens.

Das oben abgebildete Objekt hat die Maße 85 x 66 cm.

Bild von 2013
Foto: Werner Dahm; Text: Elisabeth Terstegge

vorheriges Bild der Auswahl    nächstes Bild der Auswahl

Raum: Gemälde- und Kunstgalerie
Dieses Bild wurde 1281 Mal angesehen
Datensatz 4671 wurde zuletzt bearbeitet von ze/fb/ze am 14.08.2013 um 10:40 Uhr
Nachricht Information / Anmerkung zum Bild verschicken