Bertram von Ans wurde am 7. Dezember 1640 zum Propst von Oberpleis ernannt und regierte bis zum 23. Januar 1670. Er ließ alle Klostertrakte bis auf den Westflügel niederlegen und ab 1645 durch repräsantative Wohngebäude ersetzen. An der zum Quadrum gelegenen Fassade ließ er zwischen Barockportal und Fenster der 1. Etage sein in Stein gehauenes Wappen anbringen. Eisenanker zeigen an der Fassade die Jahreszahl 1645.
Neben umfangreichen Renovierungsarbeiten an der Propsteikirche sorgte er für Aufzeichnung der Rechte und Einkünfte. 1653 vermerkte Propst Bertram von Ans auf dem ersten Blatt des auf sein Betreiben angelegten Lagerbuchs, dass er 1645 mit dem Wiederaufbau der Propstei und ihres Vorhofs begonnen habe, dass er 1648 den neuen Altar in der Kirche weihte, 1651 neue Bänke anfertigen ließ, und dass die Kirche 1653 repariert und ausgemalt wurde. Das Lagerbuch führt als Besitzungen der Propstei 7 Höfe auf, die durchweg in nächster Nähe von Oberpleis lagen, nämlich Schwirtzpohl, Weilerhof, Niederbuchholz im Kirchspiel Niederpleis, den Hof ufm Hammerscheid(?), den Propsteihof in Oberpleis, den Hof zu Niederdollendorf und den Hof auf der Hardt.
Die Wohngebäude der ehemaligen Benediktinerpropstei Oberpleis wurden am 11. Februar 1985 von der Stadt Königswinter als Nummer A 7 in die Liste der geschützten Baudenkmäler eingetragen.
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