st. Mit lang anhaltendem Beifall bedankte sich das gesanginteressierte Publikum in der Königswinterer Schulaula bei dem 34köpfigen indischen Chor aus Bombay. Paranjoti Academy Chorus". Der Chor war zu Gast beim Kirchenchor St. Josef Thomasberg und bei der Sängerjugend Siebengebirge. Alle drei Chöre gestalteten ein Benefizkonzert. Höhepunkt war das vom Komponisten Vanraj Bhatia eigens für den indischen Chor komponierten "Sechs-Jahreszeiten-Lied" in indischem Stil.

Legationsrätin Doris Hertrampf vom Auswärtigen Amt, die von 1984 bis 1986 als Kulturreferentin im Generalkonsulat von Bombay arbeitete, hatte den weltberühmten Chor, in dem sie damals selbst mitgesungen hat, nach Königswinter eingeladen. Ihre Idee, so einen Beitrag zur Völkerverständigung zu leisten, fand großen Anklang. Mit dem geistlichen Lied von Bach "Komm, süßer Tod" eröffnete der Chor sein Konzert in Königswinter. Zurzeit befindet sich der Chor auf einer dreimonatigen Tournee durch die USA, Japan und Europa. Alle Chormitglieder sind Laien, müssen sich für diese Tournee Urlaub nehmen und sie auch aus eigener Tasche bezahlen.

Der Erlös dieses Konzertes kommt dem seit 1982 bestehenden Thomasberger Andheri-Arbeitskreis zugute, der in diesem Jahr den Ausbau einer Schule in Südindien fördert. Beim Konzert in der Aula sang der Indische Chor zahlreiche Lieder in den verschiedensten Sprachen. Zum Repertoire gehörten auch Spirituals und Folklore-Songs. Vor dem Konzert in der Aula gestaltete der Chor aus Bombay auch einen Gottesdienst gesanglich in der St. Josephs-Kirche in Thomasberg. Zum achten Male wird der Andheri-Arbeitskreis Thomasberg am 4. und 5. November wieder einen Basar für Indien durchführen.

Der Arbeitskreis fördert konkrete Projekte, die zum Ziel haben, Not leidende Menschen in Indien, Bangladesh und Bhutan in die Lage zu versetzen, sich selbst weiterzuhelfen. So wurden 1986 in Dürregebieten in Südindien sechs Brunnenanlagen finanziert. Mit dem Erlös des Basars 1987 von 33000 Mark wurden zwei mobile Gesundheitsstationen in Südindien errichtet. In 1988 konnte der Basar-Erlös sogar auf 36500 Mark gesteigert werden. Er floss der Blindenhilfe im Himalaja zu.

Quelle: Siebengebirgs-Zeitung Nr. 38 vom 21. Sept. 1989. Text: Günter Steeg

The Paranjoti Academy Chorus from Bombay / Indien                                                                               Indischer Chor begeisterte
Im September 1989 hatten wir die Freude, diesen Chor bei uns zu begrüßen zu dürfen. Er befand sich auf einer Weltreise, und die "Sängerjugend Siebengebirge" hatte ihn zu einem Konzert in Königswinter eingeladen . Das Auswärtige Amt hatte sich an den Vorsitzenden unseres Kirchenchores Franz Bellinghausen gewandt, mit der Bitte: in Thomasberg für die Damen und Herren aus Bombay Quartier zu besorgen.

Sehr schnell war das durch die Hilfe unserer Chormitglieder geschehen. Am Sonntagmorgen sang der Paranjoti Chor während der Messe in unserer Pfarrkirche. Alle Gottesdienstbesucher waren gebannt von der Fremdartigkeit, aber auch Schönheit der indischen Gesänge. Anschließend hatte unsere Chorgemeinschaft für die Gäste im Pfarrheim einen kleinen Empfang vorbereitet. Die Inder zeigten sich sehr beeindruckt von der herzlichen Aufnahme in Thomasberg und bei unserem Kirchenchor.

Das Hauptkonzert des indischen Chores fand in der ausgebuchten Aula in Königswinter statt. Im ersten Teil sang unser Kirchenchor einige Lieder, dann folgte ein Feuerwerk alter und moderner indischer Chormusik und den Abschluss bildete der Auftritt der "Sängerjugend Siebengebirge". Wenn allen Zuhörern die indische Musik sehr fremd, ja sogar unverständlich klang, so war jeder doch fasziniert von der Reinheit und Schönheit des Klanges, den diese Gruppe von nur 40 Sängerinnen und Sängern manchmal ganz zart und dann wieder machtvoll hervorbrachte.

In unserem Chor waren sich alle einig: Dieser Besuch aus einem fernen Land war für uns zu einem Erlebnis besonderer Art geworden.