Busch und Gronewald im Jahre 1825

In den Schriften von Willi Schmidt (Die Strüch und Es geschah in Thomasberg) ist einiges über die früheren Ortschaften Busch und Gronewald zu erfahren. Dass es wirklich zwei unterschiedliche Ortschaften waren, wie es alte Überlieferungen besagen, ist einem Ausschnitt aus einer Flurkarte der Gemarkung Hasenpohl, Flurnummer IX – genannt "Am kleinen Öhlberge" - von 1825 zu entnehmen, in der die entsprechenden Gewannenbezeichnungen zu finden sind. Der Begriff Gewanne kommt aus dem Mittelhochdeutschen und bezeichnet ein Gelände, das in mehrere Grundstücksstreifen mit gemeinsamen Grenzlinien aufgeteilt ist. Im Bereich der Gewannen In den Harperother Garten, wo der Name der Ortschaft zu Harperoth schon eingetragen ist, sowie Im Busch und Im Gronewald sind Gebäude eingezeichnet, die die Existenz dieser Ortschaften im 19. Jahrhundert belegen.

Weiterhin sind im Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Kap. XII Provinz Rheinland, statistische Zahlen zu finden, die sich auf eine amtliche Volkszählung mit Stichtag 1. Dezember 1885 beziehen. Für Busch sind hier 13 Häuser und 80 Einwohner vermerkt. Gronewald hat mit 11 Häusern und 67 Bewohnern eine vergleichbare Größe. Die auf der oben gezeigten Flurkarte von 1825 schon eingetragene Ortschaft Harperoth ist im Jahre 1885 mit 6 Häusern und 23 Einwohnern noch entschieden kleiner als Busch und Gronewald. Ob die Häuser der ehemaligen Ortschaft Gronewald später verschwunden oder die noch bestehenden Gebäude der an der Durchgangsstraße nach Ittenbach (Siebengebirgsstraße) liegenden Ortschaft Busch zugeordnet worden sind, kann man nicht mehr herausfinden. Im Adressbuch der Kreise Sieg und Waldbröl von 1900 ist Gronewald als Ortschaft der Bürgermeisterei Oberpleis nicht mehr aufgeführt. Alle sonstigen Strücher Ortschaften dagegen (auch Busch) sind in der Auflistung zu finden.

Auch mündliche Überlieferungen, die ein Anwohner des Engelbertswegs (Verbindungsstraße zwischen Gronewaldstraße und Siebengebirgsstraße Richtung Ittenbach) aufgrund von Erzählungen seiner im Jahre 1909 geborenen Mutter weitergegeben hat, zeugen von einer im 19. Jahrhundert bestandenen Ortschaft Gronewald. So seien an einem Feldweg, der vom Engelbertsweg in Richtung Haus Schauinsland (ab 1972 Verwaltungsgebäude des WBV Thomasberg) durch das Gelände mit der Gewannenbezeichnung Im Gronewald führte, in den 1920er Jahren immer noch Steinreste von verfallenen Häusern sichtbar gewesen. Aufgrund der Bebauung entlang des Engelbertswegs  seit dem Jahr 2000 ist dieser Feldweg von dort nicht mehr zugänglich.

Vom Katasteramt des Rhein-Sieg-Kreises wurde uns freundlicherweise die Zustimmung zur Veröffentlichung der Flurkarte von 1825 gegeben.

Bild von 1825
Text: Clemens Bröhl
Quelle: Geobasisdaten der Kommunen und des Landes NRW © Rhein-Sieg-Kreis 2014
Zur Verfügung gestellt von Katasteramt des Rhein-Sieg-Kreises

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Raum: Strücher Ortschaften Vitrine: Busch (Gronewald)
Raum: Karten Pläne Vitrine: Karten Pläne Thomasberg
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