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Am 18.10.1970 wurde am Sonntag vor der Oktav in der Heisterbacherrotter Wallfahrtskirche der Altar konsekriert. Die feierliche Handlung nahm Bischof Vitus Chang vor.

Mit der Weihe des Altares wurde er dem weltlichen Gebrauch entzogen und Gott übereignet. Die Weihehandlung bestand aus vier Teilen: der Reinigung des Altares, der Beisetzung der Reliquien, der eigentlichen Weihe und der Messfeier.

Beim Einzug des Bischofs sang die Gemeinde das Lied „Lobet den Herrn". Mit. diesem Lied sollte Gottes Hilfe bei der Weihebehandlung erbeten werden. Gemeinsam mit dem Chor sangen Bischof und Gläubige die Allerheiligenlitanei. In dieser Litanei wurden die Heiligen gebeten, für die Gläubigen beim Vater Fürsprache einzulegen. Zugleich wurden Gott die großen Anliegen der Kirche vorgetragen.Mit der Litanei bat Bischof Vitus Chang in einer dreimaligen feierlichen Anrufung, dass Gott den Altar weihen und heiligen möge.

Dann wurde der Altar gereinigt, indem der Bischof ihn von allen Seiten besprengte und auf die Altarplatte mit geweihtem Wasser fünf Kreuze zeichnete, und zwar in der Mitte und an den vier Ecken.

In einem Gebet bat der Bischof, Gott möge den Altar mit seinem Segen erfüllen.

Seit alter Zeit feiert die Kirche das heilige Opfer über den Gräbern der Martyrer. Ihre Reliquien bekunden, dass der Altar eine heilige, d. h. Gott geweihte Stätte ist. Außerdem weisen sie die Christen darauf hin, dass sie das Opfer Christi nur dann recht begehen, wenn sie sich der Gesinnung Christi anschließen.

Nachdem der Bischof und die Assistenten die violetten gegen die weißen Paramente ausgetauscht hatten, begaben sie sich in Prozession zum Judas-Thaddäus-Altar; wo man die Reliquien der hl. Ursula und des hl. Gereon aufbewahrt hatte.

Bei den Reliquien angekommen, bat der Bischof den Herrn, dass er den Gläubigen die Hilfe seiner Heiligen schenken möge. Dann wurden die Reliquien feierlich zum Altar getragen. Der Bischof stellte den Behälter mit den Reliquien auf den Altar. Zum Zeichen der Verehrung legte er Weihrauch ein und inzensierte die Reliquien. Bischof Chanq setzte dann den Behälter in das Reliquiengrab des Altares ein. Mit Hilfe eines Maurers strich der Bischof Mörtel auf und schloss somit das Grab. Wiederum bat der Bischof Gott, dass er auf die Verdienste seiner Heiligen hin stets Hilfe schenken möge.

Der Bischof salbte dann mit Chrisam den Altar in der Mitte und an den vier Ecken sowie auf der Stirnseite und an den Verbindungsstellen zwischen der Altarplatte und dem Schaft.

Dann formte der Bischof auf dem Altar aus Weihrauchkörnern 5 Kreuze und legte darüber 5 Wachsdrahtkerzen, die er dann anzündete. Die brennenden Kerzen sollen Symbol des Heiligen Geistes sein.

Während der Messfeier sangen der Kirchenchor und der Kinderchor das „Deutsche Ordinarium“ von Trechsler und „Die Himmel rühmen" von Mozart. Die Sopranistin Ruth Mondorf aus Thomasberg trug als Einlage „Er weidet seine Herde" und das Ave verum" vor. St.

Anhang zu diesem Bericht von Günther Steeg:

Es ist mehr als fragwürdig, dass wie oben in dem Bericht beschrieben, eine Prozession mit der Überführung der beiden Reliquien, der heiligen Ursula und des heiligen Gereon vom Judas Thaddäus Altar zum Hauptaltar stattgefunden hat und hier in einem Reliquiengrab untergebracht und das Ganze mit Mörtel verschlossen wurde.
Die Altarplatte besteht aus einem glatten Stein, der auf jeder Ecke mit einem Kreuz versehen ist. Auch der einzige noch lebende Zeitzeuge (2017) aus dem damaligen Kirchenvorstand kann sich nicht an die Reliquienüberführung erinnern. Nachforschungen bei den zuständigen Stellen beim Generalvikariat Köln haben in Bezug der beiden Heiligen hier in Heisterbacherrott zu keinem Ergebnis geführt. 
Die Übertragung und Beisetzung der Reliquien entspricht einem alten kirchlichen Ritus, der hier zwar angedeutet, aber nicht durchgeführt worden ist, da hier in Heisterbacherrott die Reliquie des hl. Judas Thaddäus sich in einem Glaskörper befindet. Dieser Glaskörper wird bei besonderen Anlässen in eine Monstranz eingesetzt und hiermit der Segen erteilt.  
W. Görres

Bild von 1970
Foto und Text Günther Steeg
Quelle: Siebengebirgs-Zeitung Nr 42. v 23.10.1970
Zur Verfügung gestellt von Friedrich Müller / Winfried Görres
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11
2Bischof Vitus Chang
33
4Pfarrer Dr. Anton Ly

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Raum: Katholische Kirche Heisterbacherrott Vitrine: Kirche- und Kapellenraumausstattungen
Raum: Aus Siebengebirgs-Zeitung
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